Wissenschaftliches Boden-Forschungsprojekt
Warth (3.12.2025) Die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Warth beteiligt sich am österreichweiten Forschungsprojekt „BPA in deiner Umwelt” der Universität Innsbruck. Erstmals wird die Verbreitung der hormonwirksamen Chemikalie Bisphenol A (BPA) in Österreich systematisch untersucht – mit Unterstützung der Bevölkerung und der Schülerinnen und Schüler der Fachschule.
Bisphenol A steckt in zahlreichen Alltagsprodukten wie Plastikflaschen, Konservendosen, Lacken und Beschichtungen. Als Ausgangsstoff für Kunststoffe verbessert BPA zwar die Produktqualität, kann jedoch das menschliche Hormonsystem beeinflussen und birgt damit erhebliche Gesundheitsrisiken. Auf die Bedeutung gesunder Böden weist der Internationale Tag des Bodens hin, der am 5. Dezember begangen wird.
Bodenproben aus dem Schulumfeld
„Für Österreich fehlen bislang valide Daten über die tatsächliche Verbreitung von BPA in der Umwelt”, erklärt Professor Markus Schöll von der LFS Warth. „Im Rahmen des praktischen Unterrichts entnehmen die Schülerinnen und Schüler Bodenproben und dokumentieren die Standorte mittels GPS-Ortung“, so Schöll.
Die Proben werden zur Analyse an die Universität Innsbruck gesandt, wo die BPA-Konzentrationen präzise bestimmt und auf einer österreichweiten Karte visualisiert werden. Einblicke in die Arbeit der Schülerinnen und Schüler gibt es unter www.bpaindeinerumwelt.at/beiderarbeit/
Bevölkerung kann mitforschen
Das Besondere am Projekt: Nicht nur Schulen, sondern auch die Bevölkerung ist eingeladen mitzumachen. Bürgerinnen und Bürger können Proben aus ihrer Umgebung – aus Gewässern, Böden oder anderen Quellen – einsenden. Während natürliche Verbindungen aus Holz und Pflanzen von Mikroorganismen problemlos abgebaut werden, bleiben synthetische Materialien und ihre Zusatzstoffe oft dauerhaft in der Umwelt bestehen.
Parallel zur Kartierung untersuchen die Forschenden, ob und wie Mikroorganismen BPA abbauen können. Aus den eingesandten Proben werden Bakterien und andere Mikroben isoliert, die die Chemikalie tolerieren und möglicherweise zersetzen können.
Das Projekt läuft noch bis Ende des Schuljahres, danach werden die Ergebnisse ausgewertet. Weitere Informationen: www.bpaindeinerumwelt.at .
(Schluss)
Foto (v.l.n.r.) Schüler Jan Apfler, Schülerin Heidi Kaltenbacher und Professor Markus Schöll bei der Entnahme von Bodenproben
Foto Copyright: Jürgen Mück

