Schülerinnen und Schüler sorgen für Nachwuchs im eigenen Kuhstall
Zertifikat für künstliche Besamung von Kühen erworben
Warth (23.2.2024) Für die angehenden Rinderzüchterinnen und Rinderzüchter der Fachschule Warth ist der fachlich richtige Umgang mit den Tieren die Grundlage für den Erfolg im Kuhstall. Daher können die Schülerinnen und Schüler das Zertifikat zur professionellen „Kuh-Besamung“ erwerben, um künftig selbst für den Nachwuchs im Stall zu sorgen.
„Fünf Schülerinnen und Schüler der Fachschule Warth nahmen am dreitägigen Kurs zur Besamungs-Expertin bzw. zum Besamungs-Experten teil und wurden praxisgerecht geschult. Alle Jungzüchterinnen und Jungzüchter bestanden vorige Woche die Prüfung und sind nun berechtigt selbst die künstliche Besamung der eigenen Kühe durchzuführen. Ansonst dürfen nur Tierärzte die Besamung vornehmen“, erklärt Fachlehrer Hans Rigler. „Für die künftigen Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer ist diese Lizenz ein wichtiger Schritt, um mit den Tieren eigenständig zu arbeiten. Zudem können Tierarztkosten eingespart werden“, so Tierzuchtexperte Rigler.
Training im Kuhstall
An der Besamungsstation Genostar in Gleisdorf (Steiermark) legten die Schüler die theoretische und praktische Prüfung ab. Die Ausbildung umfasste die Bereiche Management und Steuerung der Fruchtbarkeit, Anatomie sowie Physiologie. Bevor an den richtigen Kühen trainiert wurde, galt es Übungen am Kuh-Modell durchzuführen. Erst nach diesen Trockenübungen wurden die Fähigkeiten im Stall unter der Leitung von praxiserfahrenem Personal gefestigt. Auch die richtige Entnahme der Samen aus dem Stickstoffbehälter wurde fachgerecht geübt. Denn das Erbgut ist in flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad konserviert und somit fast unbegrenzt haltbar.
Größerer Zuchterfolg und weniger Krankheiten
In den fünfziger Jahren war in der Tierzucht die Gefahr von Deckseuchen sehr hoch. Daher suchte man nach einer Alternative zur natürlichen Deckung und entwickelte die Technik der künstlichen Befruchtung. Heute wird bei Milchkühen fast ausschließlich die künstliche Besamung angewendet, weil eine gezieltere Anpaarung erfolgen kann und dadurch der Zuchtfortschritt höher ist.
(Schluss)
Foto (v.l.n.r.) Leopold Doppler, Michael Dienbauer, Emma Ponweiser, Florian Pfalzer, Michael Postl und Fachlehrer Hans Rigler
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