Fachschule Warth engagiert sich bei Initiative „Obst-Inventur Österreich“
„Obst-Inventur Österreich“ – Bestandsaufnahme heimischer Obstbäume
Der Schwarzataler berichtet darüber: http://www.schwarzataler-online.at/2022/10/die-fachschule-warth-engagiert-sich-bei-der-genetischen-analyse-heimischer-obstsorten/ und http://www.schwarzataler-online.at
Warth (19.10.2022) Die Fachschule Warth verfügt über eine Datenbank von rund 100 Obstsorten, die im Rahmen des Projekts „Obst-Inventur Österreich“ des Vereins Arche Noah genetisch untersucht und mit anderen Obstsammlungen vernetzt wird. Ziel dieser Initiative ist den aktuellen Zustand der vorhandenen Obstsorten zu erheben, um geeignete Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der biologischen Artenvielfalt setzen zu können.
„Derzeit kann man nicht genau sagen wie viele verschiedene Ostsorten es in Österreich gibt. Mit dem Projekt ‚Obst-Inventur Österreich‘ ändert sich das nun grundlegend. Denn die österreichischen Obstsammlungen werden miteinander vernetzt und die dort erhaltenen rund 5.200 Obstsorten über den genetischen Fingerprint eindeutig charakterisiert“, betont Professor Markus Schöll, der das Projekt an der LFS Warth leitet. „Bislang wurden die Sorten nur nach dem Aussehen beschrieben und zugeordnet. Um den genetischen Fingerabdruck jeder Obstsorte zu erstellen, wurden Blattproben der Bäume genommen und für die genetische Analyse an ein Institut in die Schweiz geschickt. Somit werden die Obstsorten wissenschaftlich eindeutig bestimmt“, so Schöll.
Im praktischen Unterricht nahmen die Schülerinnen und Schüler von jedem Baum den Apfelproben, damit sie in der Arche Noah in Schiltern pomologisch bestimmt werden können. Die Äpfel werden also nach dem Aussehen, Aufbau und Geschmack exakt untersucht und mit der genetischen Analyse abgeglichen. Erst damit sind die Apfelsorten wissenschaftlich eindeutig bestimmt.
Die genetische Bestimmung ist auch deshalb notwendig, weil die äußeren Merkmale der Obstsorten je nach den Umwelteinflüssen und Standort stark variieren. Zudem gibt es viele nur lokal vorkommende Sorten, bei denen eine exakte Bestimmung nicht immer möglich ist. Die genetische Analyse sämtlicher Obstsorten aus allen österreichischen Sammlungen wird in den nächsten zwei Jahren abgeschlossen sein. Auch ein Abgleich mit Datenbanken in Deutschland und der Schweiz wird durchgeführt. Dies ist ein Meilenstein für die aktive Erhaltung der seltenen Obstsorten in Österreich.
(Schluss)
Foto (v.l.n.r.) Schülerin Lea Reischer, Professor Markus Schöll, Schüler Oskar Zeleny und Schülerin Hannah Stocker bei der Apfelernte
Foto Copyright: Jürgen Mück