Versuche zum Anbau von Zwischenfrüchten
Begrünung von Ackerflächen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Erhöhung der Futtermittelversorgung in Trockenjahren
Warth (10.11.2021) Zwischenfrüchte werden nach der Ernte der Hauptfrucht, wie Gerste oder Weizen, angebaut. Damit ist der Boden dauerhaft begrünt und zusätzliches Futter kann erzeugt werden, was besonders in Jahren mit wenig Niederschlag wichtig ist. Auch die Bodenfruchtbarkeit lässt sich dadurch deutlich verbessern und die Erosion wird weitgehend vermieden. An der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Warth laufen sehr vielversprechende Versuche, bei denen verschiedene Saatgutmischungen wissenschaftlich untersucht werden.
Zwischenfruchtanbau: Nach der Ernte ist vor der Aussaat
„Bereits im Juli wurden die ersten Zwischenfrüchte angebaut, die nun von den SchülerInnen der ersten Jahrgänge im praktischen Unterricht noch rechtzeitig vor den ersten Frösten geerntet wurden. Dabei waren die Unterschiede der jeweiligen Saatgutmischungen schon auf den ersten Blick deutlich zu erkennen, die nun wissenschaftlich untersucht werden“, erklärt Versuchsleiter Günther Kodym. „Auch die angebauten Kulturen im Folgejahr werden ausgewertet, um Ertragsunterschiede feststellen zu können. Erst dadurch ist eine umfassende Bewertung der Fruchtfolge und der Einfluss der Zwischenfrüchte möglich“, so Kodym.
Das Erntegut kommt nun als „Mikrosilage“ in Kleinbehälter, womit die Futtereignung, das Gärverhalten sowie die Futterinhaltsstoffe genau analysiert werden können. Dazu werden 16 Saatgutmischungen als mehrjährige Exaktversuche durchgeführt und eingehend untersucht. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Fachschulen Edelhof und Pyhra sowie mit der NÖ Landwirtschaftskammer. Die Ergebnisse sind vor allem hinsichtlich der zusätzlichen Futterbereitstellung in trockenen Jahren, die aufgrund der Klimaerwärmung häufiger vorkommen können, interessant. Denn Zwischenfrüchte eignen sich auch als produktive Futterquellen für Rinder und andere Nutztiere.
Langfristig lässt sich mit dem Anbau von Zwischenfrüchten, wie verschiedenen Klee- und Wickensorten, Grünschnittroggen, Hirse, Grünmais oder Mischungen aus Grünfuttererbsen, Phacelia und Senf, die Bodenfruchtbarkeit deutlich verbessern. Zudem wird dem Auftreten von Unkraut und Schädlingen aufgrund der Begrünung wirksam vorgebeugt.
(Schluss)
Foto (v.l.n.r.) Emma Erlach, Daniel Gschaider, Versuchsleiter Günther Kodym, Florian Zitterbayer und Tina Fries bei der Ernte der Zwischenfrüchte
Foto Copyright: Jürgen Mück