Klimafitte Ernährung mit Hülsenfrüchten für Mensch und Tier
LR Teschl-Hofmeister: Innovative Forschungstätigkeit zur Ernährungssicherheit und zukunftsorientiertem Pflanzenbau an den NÖ Landwirtschaftsschulen
Warth (3.7.2024) Die Kultivierung der artenreichen Pflanzenfamilie der Leguminosen, auch Hülsenfrüchtler genannt, erlebt derzeit in der Landwirtschaft einen deutlichen Aufschwung. Vor allem Lupinen erweisen sich als klimafitte Pflanzen, die als hochwertiges Tierfutter und in der pflanzenbasierten menschlichen Ernährung verstärkt Verwendung finden. An der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Warth laufen zum Anbau der eiweißreichen Hülsenfrüchte Versuche zur Sortenprüfung, die sehr vielversprechend sind.
„Mit den klimatischen Veränderungen steht die Landwirtschaft besonders im Ackerbau vor großen Herausforderungen. Die Lehr- und Versuchsbetriebe der Landwirtschaftlichen Fachschulen in Niederösterreich leisten mit ihrer innovativen Forschungstätigkeit einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung und Erprobung neuer Produktionsmethoden“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Laut den Fachleuten der Landwirtschaftsschulen wird den Hülsenfrüchten aufgrund ihrer Robustheit und der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit ein hohes Potential für die Zukunft attestiert. Zudem bekommen die Leguminosen künftig eine größere Bedeutung für die globale Ernährungssicherheit“, so Teschl-Hofmeister.
„Die Leguminosen sind eine der artenreichsten Pflanzenfamilien. Zu den rund 20.000 Arten zählen Erbsen, Bohnen, Linsen, Soja und Lupine. Wobei die blaublühende Lupine aufgrund ihres Eiweißreichtums als hochwertiges Tierfutter dient“, informiert Versuchsleiter Günther Kodym. „Die weißblühende Lupine, auch Eiweißkönigin genannt, steht seit einigen Jahren in der Ernährungswissenschaft hoch im Kurs. Die Früchte sind ähnlich einer Linse und verfügen über reichlich Protein und Ballaststoffe“, so Kodym.
Die Wurzeln der Lupinen sind sehr lang, wodurch der Boden aufgelockert und das Vermögen zur Wasserspeicherung deutlich erhöht wird. Trockenphasen können somit den Pflanzen kaum etwas anhaben. Durch die Knöllchenbakterien wird Stickstoff gesammelt und die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Zudem sind die Pflanzen wenig anfällig gegenüber Krankheiten und liefern stabile sowie hohe Erträge. Lupinen sind eine gute Alternative zu Soja, das ja teilweise importiert wird. Der Anbau erfolgt im März und die Ernte ist meist schon Anfang August möglich. In Summe gelten die Lupinen als Pflanzen mit hohem Zukunftspotential.
(Schluss)
Foto (v.l.n.r.) Fachlehrer Günther Kodym und Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister im Feld mit blauen und weißen Lupinen
Foto Copyright: Jürgen Mück